Das weisse Rössli ist kein gewöhnliches Restaurant: Das Gasthaus blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis ins späte Mittelalter zurückreicht (erste Erwähnung 1455).
1455
Ein Joggeli Huber wird erstmals als Wirt erwähnt.
1468
Joggeli Frei, genannt "Rössli-Wirt", wird gebüsst wegen Teilnahme an den Wädenswiler Unruhen gegen die Stadt Zürich. Er wird verhaftet und erst nach Zahlung einer hohen Geldbusse wieder frei gelassen.
1530
Das Rössli wird erstmals als Taverne erwähnt.
1690
H. Ulrich Gugolz wird als Wirt erwähnt.
1691
Anschliessend an eine Freiamt-Landsgemeinde am 2. Dezember 1691 sollen von den geladenen 30-40 Gästen in der unteren Stube im Rössli 26 Brote, Suppen, Rindfleisch, Kalbfleisch, Schweinefleisch, Fische, Krebse, Tauben, Schaffleisch, Hammen (Schinken), Bratwürste und Chüechli vertilgt worden sein.
1799
Das Rössli dient als Hauptquartier der französischen Besatzungstruppen, daher wohl der Name „Hôtel du cheval blanc“.
1800
Ein Besitzer namens Gugolz soll sich um 1800 mit andern Ämtlern rebellisch gegen die Bevormundung durch die Stadt Zürich gezeigt und für zwei Jahre Kerkerluft verordnet erhalten haben.
1840
Ab ca. 1840 ist Kaspar Syz, Knonau, für längere Zeit Eigentümer des Rössli. Er baut auch den Tanzsaal.
1864
Gründung des Kranken-Unterstützungsvereins (eine Tafel in der Gaststube erinnert daran, siehe Bild links)
1881
J.H. Vollenweider verkauft das Rössli an Lebrecht Kocherhans von Mettendorf (TG).
1902
Lebrecht Kocherhans verkauft das Rössli an Reinhold Wettstein, Zofingen.
1906
Reinhold Wettstein verkauft das Rössli an Sohn Alfred Wettstein-Buchmann (Gasthof, Metzgerei und Landwirtschaft).
1922
Aufhebung als Herberge für Unterkunft und Verpflegung durchreisender Handwerksburschen (genannt „Kundi“). Die Herbergs-Kosten wurden jeweils durch die einheimischen Handwerker und Gewerbetreibenden übernommen.
1928/29
Innen- und Aussenrenovation. In der Küche gibt es neu einen Kohlen- statt Holz-Herd. Einbau einer festen Theaterbühne.
1934
Tod Alfred Wettstein-Buchmann (1880 - 1934)
1938
Grosse Versammlung von Patrioten, grosse Zahl von angereisten „Fröntlern" - es kommt beinahe zu einer Massenschlägerei.
1939-1945
Kein Tag ohne militärische Einquartierungen - zeitweise Strohlager im Saal.
1958
Im März übernimmt Alfred Wettstein-Boesch (Jg. 1911) das Rössli mit allen Aktiven und Passiven aus der Erbgemeinschaft.
1961-1964
Innen- und Aussen-Renovation (u.a. neue Fremdenzimmer mit 16 Betten), neue Küche, Metzgerei, neues Schlachthaus mit Gefrierraum. Einbau von Pferdeboxen in beiden Scheunen.
1962
Tod von Fanny Wettstein-Buchmann (1881 - 1962).
1974
Käufliche Übernahme des Betriebs durch Alfred Wettstein-Bisang (Jg. 1944) mit zwei Scheunen, Garten, Baumgarten und Schlachthaus.
1995
Eröffnung einer Bar im Untergeschoss
1998
Neue Pächterin: Vreni Spinner (geboren 1961 in Aeugst am Albis)
2009
Tod des Ehepaars Wettstein
2009
Alfred Wettstein jun. verkauft das Gasthaus mit der Scheune und dem angrenzenden Land.
2010
Vreni Spinner wird neue Eigentümerin des Gasthauses. Die Wirtewohnung wird umgebaut und im Juni von Vreni Spinner mit Lebenspartner Guido Laternser bezogen.
2011
Grosse Bautätigkeiten im Dorf, unter anderem beim Rösslikreisel und Gemeindeplatz. Zur gleichen Zeit kann mit dem Kanton ein Mietvertrag für das Land vor dem Rössli abgeschlossen werden. Darauf wird eine idyllische Gartenwirtschaft mit 50 Sitzplätzen erstellt, die am 3. September zum 50. Geburtstag von Vreni Spinner eingeweiht wird. Am 4. September findet ein grosser Wasserrohrbruch auf der Rösslikreuzung statt, und es gibt erneut Strassenbauten im Dorf.
2012
Beim "Träffpunkt Rössli", der etwas anderen Gewerbeschau, dürfen wir den "Rössli-Chäller" einweihen. An der Realisierung dieses Raums waren die folgenden Mettmenstetter Firmen beteiligt: Elektro Roth, Müller und Peter Zimmerei, Maler Meier, Architekturbüro Hächler AG. Mit Ihrem Engagement zeigten diese Firmen ihre Wertschätzung gegenüber dem Rössli.
2018
Um die Zukunft des Rösslis zu sichern und das Rössli bereit für die Zukunft zu machen, wird die IG Rössli am 1. Dezember 2018 gegründet. Ab 2019 können Genossenschaftsscheine gezeichnet werden, welche die Basis für die Genossenschaft Rössli Mettmenstetten bildet.
bis 1995: Verfasser Alfred Wettstein sen.
ab 1998: Verfasserin Vreni Spinner